Unsere Gesundheit

  • Verkehrslärm verursacht laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) in Deutschland jährlich 25.000 Herzkrankheiten und 4.000 Herzinfarkte!
  • Erhöhtes LKW-Verkehrsaufkommen führt zwangsläufig zu einem erhöhten Unfallrisiko!
  • Verkehrslärm beeinträchtigt besonders Kinder beim kognitiven Entwicklungsprozess!
  • Gehörschäden, Schwerhörigkeit, stressbedingter Tinnitus können durch Verkehrslärm ausgelöst werden!
  • Verkehrslärm führt zu Stressreaktionen! Die Stresshormone beeinflussen das Immunsystem, den Stoffwechsel und den Kreislauf negativ!
  • LKW Geräuschemissionen verringern die Konzentrationsfähigkeit und somit die Leistungsfähigkeit!
  • Der Unfall mit einem Säure-Gefahrgut-Transport (07. Mai 2013) im Shared Space hätte zu einer anderen Uhrzeit zu einer Katastrophe führen können!
  • Feinstaub = inhalierbarer Schwebstaub, wirkt toxisch und kann sich irreversibel in der Lunge festsetzen, zu Asthma führen bis hin zu tödlich verlaufenden Krebsarten.

Bohmte.
Lärm, Feinstäube und weitere Umweltbelastungen machen Menschen krank. Das war beim Referat des Umweltmediziners Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl am Dienstagabend 19.01.2016 bei Gieseke-Asshorn gewiss keine völlig neue Erkenntnis.

Als besonders hilfreich für die Initiative Lkw raus aus Bohmte, die zum Vortrag eingeladen hatte, und ihre Unterstützer erwies sich aber, dass der Experte klar vor Augen führte, welche Belastungen vor allem gesundheitsschädigend für nah an der Durchfahrtstraße wohnende Bohmter sind, und auch, welche angedachten Kritikpunkte weniger ausschlaggebend und daher kaum zielführend seien. Und Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl empfahl, nur zertifizierte Unternehmen mit Schadstoffmessungen zu beauftragen.

Reinhard Buhl, Sprecher der Initiative, war die Unabhängigkeit des Professors gegenüber Lkw raus aus Bohmte besonders wichtig und meinte abschließend ans Publikum gerichtet, man habe sich nicht abgesprochen, das haben Sie sicher bemerkt. In einer ganzen Reihe von Punkten bestätigte Prof. Dr. von Mühlendahl gleichwohl Positionen der Initiative. Lärm führe zu Stress und zu Folgekrankheiten, vor allem Kinder litten darunter, schliefen nachweislich schlechter und lernten in der Schule schwerer als nicht betroffene Klassenkameraden. Gehörschäden dagegen seien kaum auf Verkehrslärm zurückzuführen. Lärm sei aber ein bedeutender Streßrfaktor, vor allem wenn er uns bei normalen alltäglichen Tätigkeiten begleitetet.

Der Umweltmediziner empfahl den Zuhörern, sich im Internet unter der Adresse www.allum.de weiter informieren zu lassen. Dahinter steht die Kinderumwelt gemeinnützige GmbH aus Osnabrück, deren Geschäftsführer Prof. Dr. von Mühlendahl ist. Das sei auch eine gute Fortführung zu diesem Vortrag. Darüber hinaus sei es nicht immer einfach, in der Diskussion mit der Politik beim Thema Lärm mit Dezibel-Zahlen zu argumentieren, zumal Lärm oft als sehr subjektiv empfunden werde. Und erhöhte Risiken für bestimmte Krankheiten, wenn man an einer verkehrsreichen Straße wohne, ließen sich nicht immer leicht messen und damit nachweisen.

Gleichwohl lehrten langjährige Erfahrungen, dass wir Lärm und weitere Umweltbelastungen in der Nähe von stark befahrenen Straßen nicht tolerieren dürfen. Nachweisbar seien nicht zuletzt die gefährlichen Feinstäube, 75 Prozent von ihnen resultierten aus Verbrennungsprozessen. Sie verursachen Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erhöhte gesundheitliche Belastungen bei Kindern dürften zum Beispiel aus Benzol und Stickoxiden herrühren. Nicht allein Lkw, sondern besonders auch Diesel-Pkw belasteten die Umwelt, führte der Fachmann weiter aus. Der Vortragende fasste zusammen: Wer näher als 100 Meter an einer stark mit Auto- und Lastkraftverkehr belasteten Straße sich aufhalte oder sogar wohne, sei besonders gesundheitsgefährdet.

Darüber hinaus sei reichlich Sensibilität von uns Menschen gegenüber Umweltbelastungen schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Prof. Dr. von Mühlendahl lobte in diesem Zusammenhang: In der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Lokalausgaben können Sie sich bereits seit 10 Jahren über aktuelle Feinstaubwerte informieren!